12.01.2023 | Vereinbarung zur Nutzung industrieller Abwärme

Das Kommunalunternehmens Markt Schwaben AöR (KUMS) und die Magna BDW Technologies GmbH (Magna) vereinbarten in einer Absichtserklärung die Sondierung zur Einleitung und Nutzung der industriellen Abwärme im kommunalen Wärmenetz. Beide Vertragspartner sehen vielfältige Vorteile einer langfristigen Kooperation und starten ihre Untersuchungen und die weitere Planung.

Der Haupteffekt liegt in der Nutzung aktuell unerschlossener Wärmequellen des Aluminiumdruckgusswerkes. Dies schont die Umwelt und ist zugleich ein wesentlicher Bestandteil in der langfristigen CO2-Strategie beider Vertragspartner.

Magna BDW Technologies GmbH ist eine Tochtergesellschaft im weltweit tätigen MAGNA-Konzern. Auf dem großen Gelände im Markt Schwabener Gewerbegebiet Süd werden Aluminiumdruckgussteile für die Automobilindustrie entwickelt und produziert. Herausfordernd ist die Verbesserung der eigenen CO2-Bilanz mit den damit verbundenen Kosteneinsparungen durch geringeren Energieeinsatz als auch eine verbesserte Versorgungssicherheit. Magna möchte die angestrebte Wärmeableitung ans KUMS nutzen, um ihren Standort Markt Schwaben weiter zu festigen und Anteil an der nachhaltigen, gesicherten Fernwärmeversorgung der Gemeinde zu leisten.

Das KUMS sieht die industrielle Abwärmenutzung als weitere Komponente in seinem Energiemix zusammen mit dem vorhandenen Blockheizkraftwerk und dem beschlossenen Ausbau zu einem innovativen Kraft-Wärme-Kopplungssystem (iKWK) bestehend aus Luftwärmepumpe, Photovoltaik und weiteren Wärmespeichern. Mit der Abwärmenutzung ließe sich der Einsatz von Primärenergie und damit der Primärenergiefaktor weiter verringern. Zudem wird hierdurch bei der Transformation zur klimaneutralen Wärmeversorgung der CO2-Ausstoß reduziert. Mit Magnas industrieller Abwärme wären die Versorgungskapazitäten zusätzlich erweiterbar und das Gewerbegebiet Süd leichter zu erschließen. Die Machbarkeitsstudie und alle bewerteten Messergebnisse sind durchweg positiv. Die potenzielle Abwärmemenge von 2,8 GWh seitens Magna entspricht rund 40 Prozent der KUMS-Wärmeleistung.

KUMS-Vorstand Bernhard Wagner und Magna Produktionsleiter Markus Hirschvogel betreuen das Großprojekt und starten ab sofort mit der Zusammenarbeit zur schnellst möglichen Umsetzung. „Die Ergebnisse, die bis Mitte 2023 vorliegen sollen, werden zeigen, wie sich die beiderseitig angepeilte Kooperation technisch und wirtschaftlich realisieren ließe“, sagt Bernhard Wagner zuversichtlich. Markus Hirschvogel ergänzt „Wir setzen ebenso große Erwartungen in diese für alle attraktive Zusammenarbeit, wobei wir natürlich die wirtschaftlichen Fakten in Kombination mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie nicht aus dem Auge verlieren werden“. Einig sind sich beide darin, dass die bestmögliche Nutzung der Energieressourcen sowohl beim KUMS als auch bei MAGNA eine hohe Priorität hat.

Foto rechts: Zeichnung der Vereinbarung. v.l.n.r. Magna BDW Produktionsleiter Markus Hirschvogel, KUMS-Vorstand Bernhard Wagner , Magna BDW Geschäftsführer Markus Wimmer, Erster Bürgermeister und KUMS-Verwaltungsratvorsitzender Michael Stolze

Luftbild unten: Das Areal von Magna BDW liegt auf der anderen S-Bahn-Seite - nicht weit vom KUMS entfernt.  

Luftbild_KUMS_Magna-BDW_nahe-gelegen

KUMS und Magna BDW Technologies zeichneten Absichtserklärung zur Sondierung der Einleitung und Nutzung industrieller Abwärme im kommunalen Wärmenetz.