13.03.2024 | Ab 2030: Wasserstoff als Energieträger im KUMS-Wärmenetz?

Initiativ hat das Kommunalunternehmen Markt Schwaben AöR (KUMS) das Gespräch mit den Energienetzen Bayern GmbH & Co KG als örtlich zuständigen Netzbetreiber gesucht. Ziel war, den geschätzten zukünftigen Bedarf an Wasserstoff (H2) des KUMS beim Netzbetreiber zu melden, damit dieser den Gesamtbedarf für die Region deklarieren kann. Dieses Treffen fand nun kürzlich statt. Dabei waren, wie auf dem beigefügten Foto zu sehen ist, neben KUMS-Vorstand Bernhard Wagner der Leiter Betriebsstelle Ebersberg der Energienetze Bayern, Alexander Abzieher, sowie Michael Penzkofer von der EnergieAgentur Moosburg (v.l.n.r.).

Zukünftige Wasserstoffnutzung im Erdgasnetz

Derzeit betreibt das KUMS seine Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Erdgas, um zunächst Strom zu generieren und die entstandene Abwärme ins kommunale Fernwärmenetz des Marktes Markt Schwaben einzuspeisen. Im Rahmen des Transformationsplans zur innovativen Kraft-Wärmekopplung (iKWK), der die KUMS-Wärmeversorgung schrittweise klimafreundlicher durch Nutzung erneuerbarer Energien gestaltet, drehte sich nun dieses Gespräch um die Möglichkeit einer zukünftigen Wasserstoffnutzung im Erdgasnetz, als einen der verschiedenen erneuerbaren Energieträger.

"Das neue BHKW, das wir im Jahr 2025 zusammen mit der großen Luftwärmepumpe im neuen KUMS-Gebäude in Betrieb nehmen werden, wie auch die vorhandenen Gaskessel könnten direkt mit einer Zumischung bis zu 20 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Da es allerdings bisher keine Preisvorstellungen für Wasserstoff als Energieträger gibt, bleibt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit für das KUMS und letztlich für die Bürger zunächst offen", sagt KUMS-Vorstand Bernhard Wagner.

H2 - einer der verschiedenen erneuerbaren Energieträger

Oliver Berghamer von der EnergieAgentur Moosburg hat die Wärmestrategie für die KUMS-Wärmeversorgung so aufgesetzt, "dass die technische Machbarkeit beim KUMS bezüglich stabiler Betriebsfähigkeit wie auch Dekarbonisierung sichergestellt ist: Ab dem Jahr 2030 wäre der Betrieb mit 20-30 Prozent H2-Beimischung möglich und ab dem Jahr 2040 zu 100 Prozent". Für den Betrieb mit reiner Wasserstoffnutzung wären Umbaumaßnahmen erforderlich, die aber in Bezug auf die gesamten Investitionskosten nur ein bis zwei Prozent beanspruchen.

Wasserstoffinfrastruktur in Bayern

Der beigefügte Plan zeigt das Zielnetz einer leitungsgebundenen Wasserstoffinfrastruktur in Bayern nach dem Jahr 2035. Dabei wird auf die Umstellung bestehender Gastransportleitungen für den wirtschaftlichen Transport großer Mengen von Wasserstoff über weite Strecken gesetzt.

Wasserstoffinfrastruktur in Bayern 2035

Orange: bayernets Gastransportleitungen
Grün: Wasserstoffleitungen nach 2035
Blaue Kreise: Wasserstoffquellen
Quelle: https://www.bayernets.de/infrastruktur/wasserstoff/h2-netze