16.09.2019 | Antrag auf Förderung für Wärme 4.0

Das Kommunalunternehmen Markt Schwaben (KUMS) verfolgt zielgerichtet den Ausbau der kommunalen Wärmeversorgung mit regenerativen Energiequellen. Ab dem Jahr 2020 wird der Ausbau der Wärmeerzeugung in Markt Schwaben erforderlich, um auch zukünftig über ausreichend Kapazitäten für die Versorgung von öffentlichen und privaten Gebäuden mit Wärme für Raumheizung und Warmwasser zu verfügen. Die angedachten Wärmekonzepte sollen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie überprüft und qualifiziert werden. Für die Studie wurde nun der Antrag auf eine 50%ige Förderung gestellt.

CO2-Einsparungen von über 800 Tonnen jährlich

Das KUMS hat im Herbst seine neue Heizzentrale mit dem erdgas-betriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Aktuell werden südlich der Bahnlinie sechs kommunale sowie 30 gewerbliche und private Gebäude zuverlässig mit Wärme versorgt. Der Anteil an nicht-öffentlichen Gebäuden hat deutlich zugenommen: Aktuell verbrauchen öffentliche Einrichtungen nur rund ein Viertel der kommunalen Wärmeenergie. Das KUMS betreibt sein Wärmenetz mit einer Anschlussleistung von rund 3.600 kW und einem jährlichen Wärmeabsatz von 4.500 MWh (Stand Ende 2019). Während der vom BHKW produzierte Strom entgeltlich in das öffentliche Stromnetz fließt, wird die entstehende Abwärme ins Wärmenetz geleitet. Der nachgewiesene, förderungsfähige Primärenergiefaktor von 0,43 belegt die effiziente, sozusagen doppelte Energienutzung des Erdgases, die schon jetzt im Markt zu CO2-Einsparungen von über 800 Tonnen jährlich führt. Zum Vergleich: Das entspricht dem CO2-Ausstoß von 200 PKW bei 20.000 km im Jahr oder dem CO2-Fußabdruck von rund 80 Menschen.

Noch mehr Klimafreundlichkeit

Im Zuge des Wärmenetzausbaus soll der Primärenergiefaktor weiter reduziert werden und das soll mit noch mehr Klimafreundlichkeit einhergehen. Deshalb führte das KUMS viele Gespräche und ließ ein Wärmekonzept erstellen, das regenerative Energiekapazitäten für 30-40% des Wärmebedarfs einbindet. Infrage kommen dafür Solarthermieanlagen bzw. Wärmepumpen, die über Photovoltaikanlagen betrieben werden. Der KUMS-Vorstand Bernhard Wagner freut sich: "Im Sommer könnte dann die Wärmeversorgung rein regenerativ erfolgen – in ganz Markt Schwaben." Einen weiteren wichtigen Baustein im umweltfreundlichen Energie-Potpourri ergibt die anvisierte Kooperation mit dem Bayernwerk Natur, das schon seit einigen Jahren nördlich der Bahnlinie die Wärmeversorgung über zwei Hackschnitzelwerke generiert. Letztere würden mit der KUMS-Heizzentrale verbunden, so dass beide voneinander profitieren.

Antrag auf Fördermittel ist gestellt

Der Antrag auf Fördermittel ist nun beim Bundesamt für Wirtschaft gestellt. Dazu Bernhard Wagner: "Wir gehen davon aus, dass der Antrag genehmigt wird und wir sehr bald die Machbarkeitsstudie beginnen lassen können, um die beste Auswahl für den Ausbau des kommunalen Wärmenetzes zu treffen. Wir wollen Wertschöpfung vor Ort schaffen und gleichzeitig die Klimawende unterstützen."

[Grafik: KUMS]

Der Antrag auf Fördermittel für die Machbarkeitsstudie \"Wärmeversorgung 4.0\" ist gestellt.